Reise des ACG ins Matarraña
Samstag 27. September 2014 bis Samstag 4. Oktober 2014
Samstag, 27. September
04.50 Uhr – Soo früh starten 13 gwunderigi ACG Gspänli und Erwin Kunz mit Taxi Hess gemütlich zum Flughafen Zürich. Der Swiss Flug bringt uns nach Barcelona, wo wir nach längerer Zeit aufs Gepäck warten. Unser Chauffeur Valentino von Ferrero führt uns ins Portal de Priorat, ein wieder entdecktes, kleines aber feines Weingebiet. Die Trauben gedeihen hier im heissen und trockenen Tal des Priorats. Antonio, ehemals bekannter Architekt aus Barcelona und heutiger Besitzer, lässt uns (noch vor dem Mittag) 10 Weine in verschiedenen Stadien der Reife kosten. Das war echt interessant. Weiter geht’s um 15:00 zum Restaurant „El Cellere l‘Aspice“, wo uns ein unglaublich feines 7-Gang Menü serviert wird, Kartoffelsüppchen, kleiner Salat mit Pilzravioli, Fische, fein geschnittener Entenbraten, Queso und als Abschluss ein Ananas Dessert – just superb – natürlich immer der passende Wein dazu! Das war vielleicht ein Start unserer Reise!!- Um 18:00 Uhr treffen wir gespannt bei der Mas del Rei ein, wo wir herzlich von unseren Gastgebern Helena und Jordi und natürlich den beiden Hunden und Katzen herzlich begrüsst wurden. Beim Apéro erzählt uns Erwin die Geschichte des Hauses, wo wir uns rundum wohl fühlen. Kaum zu glauben, dass wir dann doch noch beim späten Nachtessen zugreifen. Danke Erwin, der Start ist vollauf gelungen und wir sind gespannt, wie du das noch toppen kannst.
Lisbeth Bühlmann
Sonntag, 28. September
Ein regnerischer Sonntag macht uns einen Strich durch den Reiseplan. Souverän organisiert Erwin um. Nach dem Frühstück führt uns unser Chauffeur über Arnes de Lledo nach Horta de Sant Joan. „Lo Parot“, den 2000-jährigen Olivenbaum, erreichen wir per Fussmarsch durch einen Olivenhain. Da die Erde durch den Dauerregen aufgeweicht ist, sehen unsere Schuhe danach entsprechend aus … Mit Schirm und Hut fällt der Spaziergang durch Horta de Sant Joan verständlicherweise kurz aus. Wir eilen ins Picasso-Museum und erfahren viel über Picassos Aufenthalt in Horta de Sant Joan in jungen Jahren sowie seine künstlerische Entwicklung in dieser Zeit. Nach und nach treffen später alle im Celler de Pesetes ein, einer urigen Kneipe aus dem 15. Jh. Nach einem Apéro fahren wir weiter nach Valderrobres, wo wir uns ein herrliches „kleines“ Tapas-Mittagessen im Restaurant El Salt zu Gemüte führen. Am späten Nachmittag kehren wir satt und zufrieden zurück zum Hotel Mas del Rei. Dort erzählt Jordi über den Werdegang des Hotels und gibt kleine Anektoten über das Hotel zum Besten. Ein herrliches Nachtessen, zubereitet von Jordi, begleitet von anmutigen Weinen von der Venta, runden den Tag ab, der trotz unfreundlichen Wetters ein Erfolg war. Mit gemeinsamem Gesang und Gitarrenspiel klingt der Tag aus.
Yvonne Tresch
Montag, 29. September
Nach unserem gemütlichen, feinen Frühstück machen wir uns um 10 Uhr mit dem Bus auf den Weg nach Horta de San Joan. Dort bei ESCAMBI warten Drahtesel auf uns. Unter lautem Palaver werden sie auf die jeweiligen Benutzer eingestellt und die ersten Probefahrten um den Platz gemacht. Velolämpli und Stirnlampen werden montiert. In zwei Gruppen geht’s dann los. Die erste mit Erwin und die zweite mit Max an der Spitze.
Steil brausen wir hinunter auf die Via Verde und dann Richtung Xerta (ca. 34 km – 450 Höhenmeter bergab!) auf dem stillgelegten, ausgebauten Bahntrasse. Schon bald kommen die ersten Tunnels. Zuerst noch schwach Beleuchtete, aber dann auch sehr lange Unbeleuchtete. Das war ganz schön unheimlich und nicht ganz ohne. Wir werden jedoch nach jedem Tunnel belohnt, mit wechselnden Ausblicken auf verschiedenfarbige Felsen und grüne Hügel und ein Fluss schlängelt sich in tiefen Schluchten. Hin und wieder sehen wir alte Gebäude, welche wohl mal ihren Dienst als Bahngebäude taten. Nach einem kurzen Marsch durch die Schlucht runter zur Fonte Calda können wir unseren Hunger und Durst mit feinem Brot, Käse, Schinken und natürlich wunderbarem Wein aus der Venta d´Aubert stillen. Nachdem wir eine Schlange im Wasser schwimmen sehen, hat niemand mehr Lust auf ein Bad. So satteln wir erneut unsere Velos für die zweite Etappe. Leider hat Emmi einen Sturz in einem dunklen Tunnel und muss sich von Anita eine tiefe Fleischwunde am Finger und verschiedene Schürfwunden verarzten lassen. Sie ist jedoch hart im Nehmen und so kann es bald entlang am Fluss Ebro Xerta weiter gehen. Nach einem kühlen Bier werden wir von unserem Bus abgeholt. Glücklich über diesen schönen Tag kehren wir ins Mas del Rei zurück.
Nach einer wohlverdienten Dusche, geniessen wir einen feinen Apéro auf dem Schattenhügel, wo Erwin uns interessante Informationen über Spaniens Land und Leute erzählt.
In der Abenddämmerung fahren wir mit dem Bus in unzähligen Kurven durch das Tal des Rio Tastavins nach Rafales ins Restaurant L´Alqeria. Dort empfängt uns José mit der bekannten, spanischen Gastfreundschaft in seinem hübschen, kleinen Restaurant. Seine Frau Clara verwöhnt uns mit einem exzellenten Abendessen. Über das riesige Rindfleischfilet, welches zum Hauptgang serviert wird, so ganz ohne Beilagen, können wir nur staunen. Voll mit Eindrücken über einen weiteren wunderbaren Tag, sehr müde und satt, fallen wir erst weit nach Mitternacht ins Bett.
Andrea Lang
Dienstag, 30 September
Das Wetter wird besser! Dennoch ersetzt ein Besuch der Stadt Alcanìz den eigentlich für heute Vormittag vorgesehenen (auch schon verschobenen) Ausflug auf den Perigañol. In Alcanìz, wo vor wenigen Tagen ein grosses Motorradrennen stattgefunden hat, bestaunen wir die barocke Kathedrale und die Klosterburg, die heute ein Parador ist.
Am Nachmittag sind wir Gast in der Venta d’Aubert. In der Bodega lassen wir uns von Antonio darüber informieren, wie aus den Trauben Wein entsteht, wie er in Fässern reift und schliesslich in die Flaschen gelangt. Danach lässt uns Erwin die gesamte Palette der herrlichen Venta d’Aubert – Weine verkosten. Und schliesslich köchelt in der grossen Pfanne die von Mercedes, Antonio und Marajo zubereitete Paella, die, zusammen mit den köstlichen Weinen, das kulinarisches Highlight des Tages ist. Allen, die dazu beitragen wird mit einem herzlich-kräftigen Applaus gedankt.
Ein weiterer PLUS ULTRA – Tag klingt mit einem fröhlichen, ja ausgelassenen Zusammensein im Mas del Rei aus. Eine Gitarre und zwei Vorsänger tragen ihren Teil dazu bei…
Max Sigrist
Mittwoch, 1. Oktober
Nach dem üblichen feinen Spanien-Frühstück geht’s für 10 Wanderlustige um 09:00 Uhr mit dem Bus los auf eine Bergtour. Antonio von der Venta d’Aubert wird uns mit seinem Hund begleiten. Wir fahren dem Rio Matarrana entlang durch hübsche und abgelegene Dörfer zu einem Parkplatz bei El Parrisal. Erst etwas dem Fluss entlang, dann durch Wald auf guten Wegen steigen wir auf 1220 Meter hoch zum Moletes d’Argany. Vor dem Ziel heisst es noch etwas klettern. Die Anstrengung wird uns belohnt mit einem wunderschönen Picknick-Platz mit toller Sicht auf das Tal mit den felsigen „Orgelpfeifen“. Auf dem Weg zurück passieren wir entlang des “ Martinsloch“, eine Felsenbrücke mit schönem Durchblick. Der Rückweg durch ein Bachbett fordert uns dann noch recht heraus. Antonio findet aber Zeit, feine Pilze für das Abendessen zu pflücken.
Zurück in unserem „Zuhause“ warten Emma, Susanne und Max, die einen gemütlichen Tag beim Einkaufen und gut essen im Hotel El Convent in La Fresdneda verbracht hatten. Jetzt heisst es aber – los in die Küche. Abwechselnd bereiten wir uns vor; Erwin zaubert in seiner Küche ein feines Fischragout für die Vorspeise, zusammen mit Jordi bereitet Carlo die verschiedenen Tortillas zu, der Hauptgang wird von Emma dirigiert (ein Lammgigot mit Gemüse) und das Dessert wird auch ohne die krampfhaft gesuchten Feigen und dem versehentlichen Saucenrahm, von Joe und Robi erfrischend serviert. Der Abend wird besonders gemütlich, als Carlos und Max die Gitarre anspielen. Nur unser kläglicher Gesang wartet auf bessere Tage (also nächstes Mal Singbüchlein einpacken!).
Lisbeth Bühlmann
Donnerstag, 2. Oktober
Auf geht’s morgens bei schönstem Sonnenschein mit dem Bus via Tortosa und L’Ampolla Richtung Meer ins Ebro-Delta, wo uns Salvador durchs Ebro-Delta führt. Wir erfahren viel über die Reisplantagen (je nachdem, wie gut man im Franzunterricht aufgepasst hat…) und staunen über die riesigen, reizenden Naturschutzgebiete. Lehrreich ist auch der Besuch der Austern- und Moules-Bänke.
Anschliessend geniessen wir inspiriert durch den Lehrgang Marisco- und Fisch im originellen Strandbeizli „Lo Golero“ bei Paquita und Salvador. Begleitet wird die Schlemmerei wie immer von einem passenden Wein. Nach dem Essen lässt sich Max eine Abkühlung im Meer nicht nehmen. Die anderen begnügen sich mit einem Strandspaziergang oder sie bleiben im Lo Golero sitzen und gönnen sich ein flüssiges Dessert.
Auf der Rückfahrt ins Hotel dösen die meisten vor sich hin. Vor dem Nachtessen geniessen wir die letzten warmen Sonnenstrahlen auf dem „Schatten-Hügel“ – mit einem kühlen Weissen.
Das Abendessen ist ein Gedicht – eine Spezialität von Jordi: Kaninchen mit Weinbeeren al Vermouth und Spargeln, es schmeckt vorzüglich!
Yvonne Tresch
Freitag, 3. Oktober
Nach dem Frühstück wartet ein tierisches Erlebnis auf uns: Fahrt mit dem Bus zum Treffpunkt im Poligon bei Valderrobres; anschliessend fahren wir mit José-Ramon zu den Geier-Felsen beim Mas de Bunyol. Hier gilt: Bitte kein Schwatzen oder gar Handygeläut! Die Besichtigung der einzigen europäischen Geier-Fütterung, zu der nebst den einheimischen Geiern auch Artgenossen aus den Pyrenäen und aus Nordafrika anfliegen, um sich zu einer imposanten Kolonie von 300 Geiern zu vereinigen, hat uns (fast) sprachlos gemacht. Nach diesem eindrücklichen Erlebnis und hunderten Fotos im Apparat, fahren wir via Monroyo über den Port de Torre Miro zur majestätisch gelegenen Berg- und Grenzfestung Morella (Provinz Castellón). Die grossartige Aussicht von der Burg belohnt uns für den schweisstreibenden Aufstieg. Nun haben wir uns das Mittagessen verdient! Im Restaurant DALUAN erleben wir kulinarische Höhenflüge…wer hätte geahnt, dass sich in dieser unscheinbaren Seitengasse ein Gourmettempel versteckt!
Zurück im Mas del Rei werden wir, bei einem Apéro-Konzert mit spanischem gefühlsvollem Gesang und Gitarrenklängen, auf’s Nachtessen eingestimmt. Eine weitere kulinarische Entdeckung steht uns bevor…
Yvonne Tresch
Samstag, 4. Oktober
Heute heisst es Abschied nehmen von unseren herzlichen Gastgebern Helena und Jordi, den goldigen Vierbeinern und vom Hotel Mas del Rei. Um 9.45 fahren wir bereits ab via Calaceite / Gandesa / Mora / Hospitalet del Infant und treffen gegen Mittag in Montserrat ein. Unter den beeindruckenden „zersägten Bergen“ besuchen wir das Heiligtum von Katalonien – die Klosteranlagen samt der Schwarzen Madonna. Im Restaurant Montserrat geniessen wir unsere letzte gemeinsame Mahlzeit, ein kaltes und warmes Tapas-Buffet begleitet von Cava und Vino Tinto! Um 17.00 heisst es Abfahrt Richtung Flughafen und Abschied nehmen von Erwin, der noch eine Woche bleiben darf.
Wir halten es wie du, Erwin: HASTA LUEGO Y A LA PROXIMA!
Yvonne Tresch
Dankeslied an Erwin (gedichtet und vorgetragen am letzten gemeinsamen Abend von Max, begleitet vom ganzen Chor)
Wenn de Erwin e Reis plant,
de isch es doch klar:
S’isch alls uf em Höchststand,
s’isch alls wonderbar.
Wenn’s dusse mol seicht,
de wird halt verschobe,
de gid’s e Variante
ond all tüend das lobe.
Ti rulla, liebe Erwin,
du machsch das so guet,
ti rulla, liebe Erwin,
drum gfallt‘s eus so guet.