Ostertouren 22. bis 25. März 2018 in Arolla
Tag 1
Die alljährlichen „ACG-Osterskitouren“ haben wir dieses Jahr vorverlegt, um die Festtage mit der Familie feiern zu können.
Um 5.30 Uhr haben wir uns in Emmenbrücke getroffen um über das Greyerzerland ins Wallis zu fahren. Gewählt haben wir die Region rund um Arolla.
Hier sind die Kühe Königinnen und die Natur unangetastet. Über allem steht die mächtige Dent Blanche. Die Waliser Seitentäler strahlen mit alten, wieder neu genutzten Holzhäusern und viel Sonnenschein (ja dieses Jahr stimmt es wirklich) und kantigen Landschaftsformen eine besondere Atmosphäre aus.
Die erste Hälfte der heutigen Höhenmeter dürfen wir von Arolla aus mit dem nostalgischen Tellerlift aus dem Jahr 1967 (=ältester der Schweiz) hinter uns bringen, mit dem Ziel Pas de Chèvres auf 2855 müM. Auf dem Weg zum Gipfel dürfen wir als Vorbereitung auf die nächsten Tage Spitzkehren üben, macht Spass! Vom Gipfel aus geniessen wir den Blick auf die Cabane des Dix und den mächtigen Mont Blanc de Cheilon (3870m). Eine rassige Abfahrt durch Pulverschnee im strahlenden Sonnenschein bringt uns wieder an den Ausgangspunkt. Hier üben wir mit unserem sympathischen Bergführer Michel nochmals die wichtigsten Funktionen des LVS-Gerätes als Vorbereitung für die nächsten Touren.
Schliesslich führt er uns zu unserem gemütlichen Hotel de la La Sage bei Evolène wo wir uns einnisten.
Bericht: Markus Nideröst
2. Tag
Bereits beleuchten die ersten Sonnenstrahlen die Pigne d’Arolla und die oberste Spitze der Aiguilles Rouges d’Arolla, als wir beim Aufstehen aus dem Schlafzimmerfenster schauen. Was für ein wunderbarer Morgen, der uns begrüsst. Wenn das kein schöner Skitourentag ist!
Nach dem ausgiebigen Frühstück fahren wir in Richtung Arolla bis zum kleinen Parkplatz bei Les Lattes auf ca. 1800müM. Über offene Hänge, vorbei an schönen Alphütten, welche beinahe unter den Schneemassen verschwinden, steigen wir hoch gegen die Palanche de la Cretta. Schon nach wenigen Metern entledigen wir uns einer Schicht Kleider. Anscheinend ist die Wegfindung nicht so knifflig. Jedenfalls hat Michel immer wieder Zeit, um Fotos zu schiessen.
Nein, das vermeintliche Gipfelkreuz ist nicht unser Ziel. Darüber erhebt sich noch ein längerer Hang bevor wir ganz oben stehen. Aber auch diesen schaffen wir und erreichen den höchsten Punkt unserer heutigen Tour. Nach den obligaten Gipfelaktivitäten bleibt genügend Zeit, die herrliche Aussicht zu geniessen. Wir bestaunen die schönen Abfahrtsspuren auf dem Glacier de Vouasson. Im Norden blicken wir ins Rhonetal und dahinter auf Diablerets, Oldenhorn und Wildhorn. Im Osten steht imposant das Weisshorn, links daneben Bishorn, und rechts Zinalrothorn, Dent Blanche und Matterhorn.
Für die Abfahrt verlassen wir uns auf Michels Gespür für möglichst guten Schnee. Wenn auch die Bögen nicht immer so rund sind, es macht Spass bei diesen Verhältnissen Höhe zu vernichten. Viel zu schnell erreichen wir den Parkplatz.
Den ärgsten Durst können wir auf der Sonnenterrasse in Les Haudères löschen. Vielen Dank an Michel für diese schöne Tour und an Rolf für die Getränkerunde.
Bericht: Marcel Hofer
3. Tag
Wie jeden Morgen um 7.30 Uhr gibt’s Frühstück im wunderschönen Speisesaal mit drei grossen Fensterfronten mit Blick in die Berge. Die heutige Tour führt uns ins Tal der Grande Dixence Staumauer zum Ausgangspunkt Pralong, wo wir nicht ganz freiwillig einen ersten Kaffeehalt machten. Gestärkt starteten wir direkt in einen steilen bewaldeten Hang mit intensivem Spitzkehrentraining und baldigem Montieren der Harscheisen. Alles war halb so schlimm – bei der Führung durch Michel der zeitweise die Spuren für uns auspickelte. Oberhalb der Waldgrenze erwartete uns ein herrlicher Ausblick und auf dem Gipfel des Pic d’Artsinol ein Blick auf zig Gipfel wie Matterhorn, Weisshorn usw. Es führe zu weit, diese alle aufzuzählen. Die Abfahrt war traumhaft mit super Schneeverhältnissen bis ins Tal. Es guet’s z’Nacht nach einem gemütlichen Bier und ausspannen im Hotel rundet den super schönen Tag ab.
Bericht: Ruth Heimo
4. Tag
Schlummerbecher und Sommerzeitumstellung stahlen uns die erholenden Tiefschlafstunden. Nichts desto trotz stehen wir am Sonntagmorgen nach dem Check-Out voller Tatendrang auf dem Parkplatz in La Forclaz und freuen uns auf die zum Start der Tour durch Skilift geschenkten Höhenmeter. Doch hoppla, hier haben sie die Saison bereits abgeschlossen.
Also Felle montieren und die ersten 400 Höhenmeter als zusätzliche Challenge geniessen.
Auch heute ist uns die Wettergöttin hold, einzig der eisige Wind lässt uns zu Beginn die warmen Schichten anbehalten. Doch im finalen Anstieg zum Col du Tsaté fallen windgeschützt auch diese Hüllen, es treibt den Schweiss aus allen Poren.
Auf dem Pass angekommen geniessen wir die wiederum geniale Aussicht in die Walliser Viertausender (Bishorn, Weisshorn und Zinalrothorn) und fragen uns, wem wohl der fitte Hund gehört, der uns auf 2800m mit erwartungsvollem Blick beim Verzehr der Sandwiches fixiert. Der Walliser Skitüreler, in dessen Schlepptau der Hund hochgelaufen ist, weist sämtliche Besitzansprüche von sich.
Als Jürg als Erster in die Tiefe startet folgt uns der herrenlose Hund bis La Forclaz, wo er nach 1100 vernichteten Höhenmetern zwischen den ersten Häusern entschwindet.
Tolle Sololeistung mit diesen kurzen Beinen!
Michel spurt auch heute die Abfahrt durch schneetechnische Perlen des Geländes, welche dem ungeübten Auge verborgen blieben. Markus holt sich den Extrakick durch eine mit Kabelbindern fixierte Bindung, nachdem sich sein Fersenteil in seine Einzelteile zerlegt hat.
Gesund und mit viel Sonne und tollen Erlebnissen im Gepäck machen wir uns auf den Heimweg.
Danke an Michel und Markus für die tollen Touren und die perfekte Organisation, wir freuen uns auf die Skitourentage im nächsten Jahr.
Bericht: Daniel Pfister